Update 2023: Trends aus dem Silicon Valley 

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Der Artikel ist so ähnlich erschienen in “BSW Januar-Februar 2023” des Magazins der IHK Schwaben. 


Trotz der vielen negativ Schlagzeilen der letzten Monate aus der Tech-Szene, bleibt das Silicon Valley aller Voraussicht nach auch im Jahr 2023 das weltführende Innovations-Ökosystem. Mit einem BIP-Wachstum von 4,8 Prozent war die Bay Area 2022 die am schnellsten wachsende Region der USA. Trotz des globale Einbruchs an Wagniskapital-Investitionen bleibt das Silicon Valley mit einem Anteil von 30% des gesamten US-VC-Fundings weltweiter Spitzenreiter, wenn es darum geht neue Technologien zu fördern und hinein zu investiren.
 
Im Folgenden wollen wir die Silicon Valley Mega-Trends für 2023 und darüber hinaus vorstellen, die deutsche Unternehmen auf dem Radar haben sollten, denn auch in Deutschland werden Industrien vom Wandel bis hin zu Disruption betroffen sein. 

Die Fabrik der Zukunft/Industrie 4.0 

Die Fabrik der Zukunft wird durch eine weitreichende Digitalisierung aller Fertigungsverfahren charakterisiert. Folgende technologische Neuerungen kommen gerade aus dem Silicon Valley:  

loT & M2M Economy: In der Machine-to-Machine-Economy fungieren intelligente, vernetzte und wirtschaftlich unabhängige Maschinen oder Geräte als eigenständige Teilnehmer, die die notwendigen Produktions-, Vertriebs- und Verteilungsaktivitäten mit wenig oder sogar ganz ohne menschlichen Eingriff durchführen. 
 
KI & Maschinelles Lernen: Einer der beliebtesten Anwendungsfälle für maschinelles Lernen in der Fertigung ist die vorausschauende Wartung. Mit der Wartung zu warten, bis eine Maschine ausfällt, ist für Unternehmen kostspielig. In Verbindung mit speziellen loT-Sensoren können ML-Algorithmen jedoch so eingesetzt werden, dass sie vorhersagen, wann Maschinen rechtzeitig gewartet werden sollten, bevor es zu einem Ausfall kommt. 

Digitale Zwillinge (Digital Twins): Durch die virtuelle Abbildung einer Fabrikhalle können Teile einer Produktionslinie in einer Simulation neu angeordnet und verändert werden, um das optimale Verfahren für die Produktion zu finden.  

Industrie 4.0 im Metaverse: Durch XR und Blockchain können Fertigungsanlagen und -werkzeuge in Form von 3-D Darstellungen im virtuellen Raum erstellt werden. Die Akteure in der gesamten Lieferkette können virtuelle Einheiten nutzen, um gemeinsam an der Verbesserung der Fertigungseffizienz zu arbeiten und Produkte der nächsten Generation zu entwickeln. 
 
Die Vernetzung von Maschinen und Anbindung von KI-Lösungen werden in den nächsten zehn Jahren nicht mehr wegzudenken sein. Intelligente Fertigungsprozesse sorgen für eine bessere Kommunikation zwischen den Systemen und arbeiten effizienter, was Kosten spart und für mehr Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit sorgt. Große, globale Akteure wie Siemens, Intel und Tesla haben bereits solche Fabriken der Zukunft gebaut. 

Mobility 

Vor drei Jahren war Autonomes Fahren noch in aller Munde, aber die Technologie hat sich nur langsam entwickelt, vor allem bezogen auf Verbraucherfreundlichkeit. Andererseits haben EVs erhebliche Fortschritte gemacht. Zwischen 2018 und 2021 ist die Zahl der US-Venture-Capital-Deals für Elektrofahrzeuge um 80 % gestiegen. Dieser Boom wurde zum großen Teil durch Investitionen in die Klimatechnik angeheizt. 

Ein weiterer Trend in der Mobility-Branche ist Hardware-as-a-Service. Mit der zunehmenden Integration von Maschinen und Software setzen Deep-Tech-Unternehmen auf ein Geschäftsmodell, das das Beste aus beiden Welten vereint. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich daher für das Geschäftsmodell Hardware-as-a-Service (HaaS). Anstatt ihre Lösungen direkt zu verkaufen, verkaufen HaaS-Unternehmen ihre Produkte als Abonnementmodell. Dieses wiederkehrende Geschäftsmodell bedeutet kürzere Verkaufszyklen, langfristig eine höhere Rentabilität und einen größeren Einfluss auf die gesammelten Daten. 

Generative AI 

Unter dem Begriff „Generative AI“ verbirgt sich eine neue Entwicklungsstufe künstlicher Intelligenz (KI) bzw. im Englischen Artificial Intelligence (AI). Generative AI wie Chat GPT, das gerade in aller Munde ist, kann eigenständig neue digitale Bilder, Videos, Audios, Texte oder Codes erstellen. Das findet nicht nur Anwendung im Kreativbereich sowie bei Businessprozessen, sondern zum Beispiel auch bei der Proteinsynthese. 
 
Der neue Trend aus dem Silicon Valley könnte 110 Milliarden Dollar an wirtschaftlichem Mehrwert schaffen. In 2023 werden diese Modelle noch ausgereifter und werden zum Beispiel in der Lage sein, mit Kunden zu kommunizieren, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen und auf sie in annähernd menschlicher Art und Weise Weise zu reagieren. Durch den Einsatz von KI können Unternehmen ihre Mitarbeitenden entlasten, damit diese sich auf komplexere oder differenziertere Aufgaben konzentrieren können. Dies wird die Unternehmens- und Arbeitswelt erheblich disruptieren: von Effizienzsteigerungen, über Kostenersparnisse bis hin zu ganz neuen Berufen, die geschaffen werden. 

Climate Tech 

VC-Investitionen in Klimatechnologien sind in den letzten Jahren rasant angestiegen. Für Start-ups, die versuchen, die Klimakrise zu lösen, stehen Dutzende von Milliarden Dollar zur Verfügung. Kalifornien hat ambitionierte Ziele, wenn es um Klimaneutralität geht und auch der Inflation Reduction Act (IRA) hat dazu beitragen, dass in diesem Bereich noch viel passieren wird. Mit der Verabschiedung des Inflation Reduction Act im vergangenen Jahr ist eine neue Ära angebrochen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren rund 370 Milliarden Dollar an Subventionen für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Ankurbelung der Produktion in den USA vorsieht. Branchen, die als große Umweltverschmutzer bekannt sind, wie die Landwirtschaft, Versorgungsunternehmen und die Handelsschifffahrt, sind reif für einen Wandel, sagen US VCs. Auch im Bereich Energieanalytik-Software gibt es Potential nach oben. Des Weiteren werden alternative Proteine, Biokraftstoffe, Speichersysteme und Carbon Capture im Valley vorangetrieben.  

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Den Originalartikel kannst Du auch in “BSW Januar-Februar 2023” des Magazins der IHK Schwaben nachlesen. 

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