Der Silicon Valley-Effekt: Wie deutsche KMU zukunftssicher und KI-bereit werden

Der Silicon Valley-Effekt Wie deutsche KMU zukunftssicher und KI-bereit werden
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Wie wichtig ist es, dass Unternehmen die Entwicklungen und Trends in ihrer Branche verfolgen und aufnehmen? Wie beeinflusst mangelndes Zukunftsdenken und Weitblick langfristige Wettbewerbsfähigkeit? 

Veränderung und Wandel passieren im Jahr 2024 mit exponentieller Geschwindigkeit. Das heißt Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Geschäftsmodelle und Produkte entsprechend immer schneller anzupassen. Allerdings kann man keine neuen Geschäftsfelder entdecken und innovative Lösungen vorantreiben, wenn man nicht versteht, wo die Zukunft hingehen könnte.

Ein Verständnis für die Zukunft, oder auch “Futures Literacy”, entwickeln Unternehmen dann, wenn sie kontinuierlich und mit Weitsicht Signale und Trends, sowie aufkommende Technologien beobachten – auch in anderen Industrien und Regionen der Welt. Dies kann ihnen dabei helfen, Chancen frühzeitig zu erkennen und Risiken entgegenzuwirken.

Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitende über ausreichend „Futures Literacy“ verfügen, um aktiv an Innovationsprozessen teilzunehmen und diese zusätzlich zu pushen?  

Die UNESCO definiert “Futures Literacy” als „eine Fähigkeit“, die es den Menschen ermöglicht, die Zukunft besser zu verstehen, uns auf Veränderungen vorzubereiten und dadurch die Zukunft proaktiv mitzugestalten.

Der erste Schritt um “Futures Literacy” im Unternehmen zu fördern, ist das kontinuierliche Beobachten und Bewerten von Trends. Im zweiten Schritt geht es darum aus den Erkenntnissen mehrere Zukunftsszenarien zu entwickeln. Dabei liegt die Betonung auf “mehrere”, denn niemand kann die Zukunft voraussagen. Die verschiedenen Szenarien können für die tatsächliche Zukunft wie eine Art Baukasten fungieren, aus dem einzelne Elemente dann leichter herangezogen werden können. 

Da Kreativität und Offenheit das A und O beim Entwickeln der Zukunftsszenarien sind, kommen hier ein paar Tipps, mit denen Unternehmen “Futures Literacy” fördern können:

  1. Die plausibelste Zukunft hinterfragen: wie ein Sci-Fi Autor auch unwahrscheinlichere Szenarien mit Fantasie in Betracht ziehen. 
  2. Diversität: diverse Perspektiven von Mitarbeitenden aus verschiedenen Abteilungen und Hintergründen einfließen lassen. 
  3. Enthusiasmus entwickeln: überlegen, welche Rolle man selbst in der Zukunft spielen möchte.
  4. Inspiration holen über den eigenen Tellerrand hinweg: sich an Regionen der Welt begeben, an denen man die Zukunft jetzt schon erleben kann, wie z.B. das Silicon Valley. 

Welche Rolle spielt das Silicon Valley dabei die Zukunft besser zu verstehen? Welche konkreten Beispiele für zukünftige Technologien/Megatrends gibt es im Silicon Valley, die anderswo noch nicht in gleicher Weise präsent sind? 

Das Silicon Valley ist auch im Jahr 2024 das weltführende Innovationsökosystem. Nirgendwo sonst auf der Welt werden Zukunfts-Technologien und Disruptionen in demselben Umfang und mit derselben Geschwindigkeit auf die Straße gebracht. In der Regel ist der Stand der Technologie hier im Silicon Valley 5-10 Jahre der Welt voraus. Das betrifft vor allem auch den Bereich der künstlichen Intelligenz. Das Silicon Valley ist das globale KI-Epizentrum, von dem aus die KI-Revolution vorangetrieben wird. 

Während Deutschland noch digitalisiert, kognifiziert das Silicon Valley bereits. 54% der globalen KI-Investitionen flossen 2023 ins Silicon Valley. Acht der dreizehn KI-Unicorns haben hier ihren Hauptsitz, darunter OpenAI, Anthropic und DeepMind. Die fortgeschrittenen KI-Lösungen aus dem Silicon Valley finden dabei bereits auch Einzug bei großen Playern. IBM beispielsweise verkündete Mitte letzten Jahres keine IT-Ingenieure mehr einzustellen, deren Aufgaben von KI ersetzt werden kann. 

Ein anschauliches Beispiel für eine Technologie, die hier schon der Öffentlichkeit zugänglich ist, während sie in Deutschland oft noch als unmöglich tituliert wird, ist autonomes Fahren. Die sogenannten Robotaxis fahren uneingeschränkt durch ganz San Francisco und sind per App von jedem rund um die Uhr buchbar. Wer schon mal in einem Robotaxi mitgefahren ist, kann besser erahnen, wie sich unser (Mobilitäts)-Verhalten in der Zukunft ändern wird, und welche Chancen und Herausforderungen das für bestehende Geschäftsmodelle im Mobilitätssektor bedeuten. 

Weitere Beispiele für Zukunfts-Technologien im Einsatz sind:

Aber auch Technologien im Gesundheitswesen (z.B. Ärzte, die ihre Patientenakten mit KI pflegen und diese zur Hilfestellung von Diagnosen heranziehen) oder Digital Twin Technologien in der Produktion (das virtuelle Abbilden, Steuern und Optimieren von Maschinen und Produktionsprozessen) kann man hier live miterleben. 

Egal ob bereits im Einsatz oder als Prototyp in der Entwicklung, im Austausch mit etablierten Unternehmen, Startups, Forschungseinrichtungen und Investoren kann man in dieser Region wörtlich die Zukunft zum Anfassen erleben. Das hilft dabei eine Vorstellungskraft zu entwickeln für das, was in der Zukunft möglich sein wird. 

Dabei leben die Menschen und Unternehmen im Silicon Valley vor, wie man durch Foresight und Zukunftsdenken immer wieder Innovationen entwickelt, die ganze Industrien disruptieren. Bestehende Systeme und Produkte werden stets hinterfragt und es wird nach Lösungen gesucht, die Veränderung und Wandel proaktiv vorantreiben. Dieses Mindset ist ansteckend und kann auch in Deutschland angewandt werden. 

Können Foresight und Futures Literacy auch dabei helfen, KI-Kompetenz aufzubauen und was sind konkrete Tipps, wie Unternehmen KI-Lösungen integrieren können?

Durch den technologischen Vorsprung und das breite Angebot an KI-Lösungen im Silicon Valley, können sich Unternehmen Inspiration und Vorstellungskraft dafür holen, was durch den Einsatz von KI jetzt schon möglich ist oder in der Zukunft möglich sein wird.  

Mit diesen Erkenntnissen im Gepäck haben Unternehmen zurück zu Hause die Möglichkeit besser einzuschätzen, welche Chancen sich in einer KI-Welt für ihr Geschäft ergeben. Szenario-Planung hilft dabei mögliche KI-Anwendungen in die Unternehmensstrategie mit aufzunehmen und vor allem auch erste Experimente mit KI-Lösungen zu starten. 

Die Firma Stadler beispielsweise, die 2018 in unserem Flagship-Programm InnovationCamp BW teilgenommen hat, wollte im Silicon Valley neue Lösungen im Bereich Big Data und KI für ihre Mülltrennungsanlagen entwickeln. Besonders Lösungen im Bereich Vision AI waren zu dem Zielpunkt im Silicon Valley schon so ausgereift, dass der Einsatz im Recycling-Sortieren und bei der Qualitätskontrolle möglich war. Heute arbeitet Stadler erfolgreich mit Vision AI. Die Tatsache, dass das Unternehmen eine Technologie im Silicon Valley entdecken konnte, die der Welt Jahre voraus war, verhalf ihnen zu einem klaren Wettbewerbsvorteil in ihrem datengesteuerten Business-Segment. 

Also können baden-württembergische Unternehmen im Zuge des InnovationCamps Foresight und KI-Kompetenz erhalten, was auch auf ihre langfristige Innovationskraft einzahlt? 

Das Silicon Valley ist nicht nur ein Ort, an dem man Zukunftstrends miterleben kann. Hier tummeln sich die Weltmeister der Innovation, die einen jahrzehntelangen Track Record darin haben, disruptive Lösungen tatsächlich auch in die Tat umzusetzen. Dabei spielt das einzigartige Silicon Valley Mindset eine riesen Rolle – das inspiriert und motiviert. 

Unser Programm, das wieder im Juni startet, hilft Unternehmen in Baden-Württemberg in das weltführende Ökosystem einzutauchen und zusammen mit renommierten Mentoren konkrete Lösungen zu entwickeln – vor allem aber auch sich wichtige Aspekte des Mindsets anzueignen, wie z.B. Futures Literacy und Foresight. 

Was daraus entsteht, sind nicht nur einzelne Innovationsprojekte. Die Teilnehmenden werden dazu empowert ihr Geschäft nachhaltig zu transformieren, indem sie mit dem richtigen Spirit, viel Inspiration und Zukunftsverständnis zu Hause Veränderung proaktiv vorantreiben. 

Silicon Valley InnovationCamp BW:

3. – 14. Juni 2024

Die Bewerbungsphase für das InnoCamp startet jetzt und geht bis zum 28. April 2024. Interessierte Unternehmen aus Baden-Württemberg können sich hier mehr Informationen holen:

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