Bei einer weltweiten Energiewende spielt Energieeffizienz eine zentrale Rolle. Um eine bessere und grünere Energieversorgung und -nutzung zu gewährleisten, sind innovative Technologien entscheidend – besonders für den Gebäudesektor. Er trägt mit 30% zum globalen Gesamtenergieverbrauch bei. Die weltweite Gebäudeemission schlägt mit 28% zu Buche und entsteht durch den kontinuierlichen Gebrauch von Kohle, Öl und Gas beim Heizen und Kochen.
Im Gebäudebereich am Gravierendsten ist allerdings die Nutzung von Elektrizität, welche mit fast 55% zum globalen Stromverbrauch beiträgt. Um Emissionen zu senken, müssen klimafreundliche Alternativen, wie energieeffizientes Bauen und Wohnen, mehr genutzt werden. In unserer Zielmarktanalyse zum Thema Gebäudeeffizienz in Kalifornien und Washington State haben wir einen Blick auf die wichtigsten Gebäudetechniken geworfen und folgende Schlüsse gezogen:
#1 Der Verbau von Isolationsmaterialien ist eine der einfachsten und wirkungsvollsten Methoden, um die Energieeffizienz in Gebäuden zu verbessern
Die U.S. Environmental Protection Agency (EPA) schätzt, dass Hausbesitzer durchschnittlich 11% der Gesamtenergiekosten einsparen können, indem sie ihre Häuser luftdicht abdichten. Zur Isolierung gehört Gebäudedämmung, industrielle Isolierung sowie Einrichtungs- und Ausstattungsdämmung. Besonders beliebt sind Füllmaterialien aus Glasfasern. Wohl aufgrund des kostengünstigen Preises kommt auch Plastikschaum viel zum Einsatz.
#2 Bei der energiefreundlichen Fensterwahl sollte darauf geachtet werden, dass sie mit einem NFRC-Label versehen sind
Laut dem Department of Energy (DOE) können die Heizkosten durch undichte Fenster um 10 – 25% ansteigen. Das National Fenestration Rating Council (NFRC) in den USA betreibt ein Programm, das Fenster, Türen und Dachfenster auf der Grundlage ihrer Energieeffizienzwerte testet, zertifiziert und kennzeichnet.
#3 Umstellung auf kohlenstofffreie/elektrische Wärmepumpen
In Washington State dürfen ab 2023 ausschließlich Wärmepumpen zur Raumheizung in neuen Gewerbegebäuden verwendet werden. Neben einigen Ausnahmen werden damit Heizungs-, Lüftungs- und Kühlungssysteme, die fossile Brennstoffe wie Erdgas verwenden, einschließlich der meisten Standardöfen, Wandheizungen und Elektroöfen, zukünftig verboten. Für die Wassererwärmung muss laut einer jüngsten Regelungen durch das Washington Building Code Council zukünftig auch 50% des Wassers durch ein Wärmepumpensystem erwärmt werden.
#4 LED-Beleuchtung ist mittlerweile eine etablierte Option für die energieeffiziente Wohnraumbeleuchtung
Die Biden-Regierung hat Ende April neue Effizienzstandards für Glühbirnen angekündigt. Das Vorhaben soll sicherstellen, dass häufig verwendete Glühbirnen einen Effizienzstandard erfüllen, der von heutigen LEDs leicht erreicht werden kann. Laut dem DOE werden die neuen Standards jährlich fast 3 Mrd. USD einsparen und die CO2-Emissionen über einen Zeitraum von 30 Jahren um 222 Mio. Tonnen reduzieren.
#5 Um möglichst energieeffizient zu bauen, kann eine Kombination aus erneuerbaren Energien und Batteriespeichern vor Ort installiert werden
Energieautarkie kann durch Photovoltaik, Windkrafträder oder Wasserkraft erreicht werden, wobei Solaranlagen auf dem Dach bei weitem die häufigste Variante ist. Besonders interessant ist dies für Gebäude in Kalifornien. Mit einer installierten Solarleistung von 34.950 MW nimmt Kalifornien landesweit Rang 1 ein und bedient damit den größten Solarmarkt in den USA.
#6 Smart-Home-Systeme sind hocheffizient, da sie sich automatisch an den sich ändernden Energiebedarf anpassen und so Strom-, Wasser-und Gasverschwendung minimieren
Laut Statista haben 2021 rund 43% der US-Bewohner ein Smart-Home-System genutzt. Dies entspricht einem Anstieg von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, da viele auf den Markt kommende Haushaltsgeräte zur einfachen Überwachung und Steuerung von Strom, Wasser und Gas mit dem Internet verbunden werden können.
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