Du planst, dein deutsches Unternehmen in den USA zu etablieren? Glückwunsch! Du stehst vor einem wichtigen Schritt mit zahlreichen Möglichkeiten, die Reichweite deines Unternehmens zu erweitern und neue Kund:innen zu gewinnen. Bevor du den entscheidenden Schritt wagst, solltest du jedoch sicherstellen, dass du die folgenden fünf Schritte auf deiner To-do-Liste abhakst.
Schritt 1: Bestimme die Rechtsform des Unternehmens
Beginne damit, die Unternehmensstruktur auszuwählen, die am besten zu deinen globalen steuerlichen Zielen passt. Viele internationale Unternehmen entscheiden sich entweder für eine Partnerschaft oder für eine Kapitalgesellschaft wie z.B. einer Limited Liability Company (LLC). Es wird empfohlen, die Struktur zu wählen, die mit der Eigentumsstruktur deines Unternehmens in Deutschland übereinstimmt. Stelle dir dabei folgende Fragen: Werden deine Eigentümer in den USA tätig sein? Welche Art von rechtlichem Schutz benötigst du? Braucht dein Unternehmen eine zweistufige Eigentumsstruktur für zusätzlichen rechtlichen Schutz? Neben einem erfahrenen internationalen Steuerteam ist es auch wichtig, einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen, der dich bei allen rechtlichen Aspekten der Unternehmensgründung unterstützt.
Schritt 2: Verstehe die US-Steuerpflicht für das Unternehmen
In den USA unterliegen Unternehmen verschiedenen Ebenen der Besteuerung, nämlich der Besteuerung auf Bundesebene (Federal), Bundesstaatenebene (State) und lokaler Ebene. Die Steuersätze können zwischen 25 % und 40 % variieren, abhängig davon, ob deine US-Gesellschaft als Kapitalgesellschaft oder Partnerschaft strukturiert ist. Die Struktur deiner US-Beteiligungen kann ein wesentlicher Faktor sein, um deinen weltweiten Steuersatz zu optimieren. Daher ist es von Vorteil, sich von einem internationalen Steuerberatungsteam beraten zu lassen, um Strategien zu entwickeln, die es dir ermöglichen, dein Steuerrisiko zu verringern, die anfallenden Steuern zu minimieren, und das Ergebnis zu optimieren.
Schritt 3: Kenne deine Umsatzsteuerpflicht
Obwohl die USA nicht über ein Mehrwertsteuersystem (wie es in Europa üblich ist) verfügt, unterliegen US-Unternehmen einer Verkaufssteuer, die auf den Verkauf von Produkten an Endkund:innen erhoben wird. Die Steuersätze variieren erheblich in allen 50 US-Bundesstaaten und Gemeinden. Während die Umsatzsteuer in der Regel auf den Verkauf von physischen Produkten erhoben wird, können bestimmte Software- und SaaS-Produkte je nach Bundesstaat ebenfalls einer Verkaufssteuer unterliegen.
Schritt 4: Organisiere die Buchhaltung
Es gibt keine zwingenden Vorschriften, dass Unternehmen ihre Buchhaltung in den USA führen müssen. Du kannst die Buchhaltung auch in Deutschland durchführen. Wichtig ist jedoch sicherzustellen, dass deine Buchhaltung komplett ist, Belege zumindest in Kopie vorliegen, und den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen der USA (GAAP) oder einem anderen in den USA anwendbaren Satz von Rechnungslegungsvorschriften entspricht.
Schritt 5: Stelle Personal ein
Wenn du vorhast, Mitarbeitende in den USA einzustellen, musst du festlegen, wie diese vergütet werden und welche zusätzlichen Nebenleistungen wie Krankenversicherung und Pension du ihnen anbieten möchtest. Es gibt verschiedene Wege, dies zu handhaben: Du kannst beispielsweise eine Professional Employer Organization (PEO) nutzen, die einem in Europa verwendeten „Employer of Record“-Angebot ähnelt. PEOs übernehmen die Gehaltsabrechnung und Benefits, reduzieren den administrativen Aufwand für dein Unternehmen, und ermöglichen es dir, attraktivere Leistungen für deine Mitarbeitende anzubieten. Wenn du dich dafür entscheidest, deine US-Mitarbeitende direkt einzustellen, kann ein professionelles Team die Gehaltsabrechnung übernehmen und dir bei Entscheidungen bezüglich der Leistungen helfen.
Ganz gleich, für welchen Weg du dich entscheidest, Aprio steht bereit, um dir dabei zu helfen, die bestmöglichen Entscheidungen für deine Situation zu treffen.
Über Kristin Maeckel
Kristin ist Partnerin in der internationalen Steuerabteilung von Aprio und hat sich auf die Beratung zu US-Steuergesetzen für multinationale Unternehmen spezialisiert, insbesondere in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Technologie. Als deutsche Muttersprachlerin sind viele ihrer Kund:innen deutsche Unternehmen, die in den USA aktiv sind. Zugleich betreut sie auch zahlreiche Kund:innen aus anderen europäischen Ländern.
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